Top 10: Die größten Spionageflugzeuge

Die Besatzungen dieser Maschinen würden es vorziehen, wenn sie nicht als „Spionageflugzeuge“ bezeichnet würden, da dieser Status ihre Sicherheit und Behandlung beeinträchtigen kann, wenn sie abgeschossen und gefangen genommen werden. Dieser etwas aufregendere Titel hat sich jedoch eingebürgert.

Sie meiden die Öffentlichkeit, verändern stillschweigend den Lauf der Geschichte und fliegen oft in extrem gefährlichen Situationen. Wir werfen einen Blick auf zehn bemannte Flugzeuge, die wir für die wichtigsten in der Geschichte halten.

Von Anfang an war geplant, dass es eine Aufklärungsversion der extrem schnellen und hoch fliegenden sowjetischen MiG-25 geben würde. Die MiG-25R war mit Kameras und elektronischen Sensoren ausgestattet und wurde sowohl im sowjetischen Dienst als auch in einer Handvoll Exportversionen eingesetzt.

Die MiG-25 verdient ihren Platz auf der Liste aufgrund ihrer Bedeutung als Nachrichtensammler auf der internationalen Bühne. Der Einsatz sowjetischer MiG-25 und ihrer Piloten in Ägypten im März 1971 und ihre unangefochtenen Überflüge über Israel waren für die Amerikaner ein Schock.

Obwohl ihr Beitrag zur ägyptischen Sicherheit und Aufklärung minimal war, hatten sie tiefgreifende Auswirkungen auf die israelische Sicherheit.

Selbst bei nur zwei Überflügen mit Mach 2,5 pro Monat warf die Unfähigkeit der israelischen F-4 und Mirage IIIs, die Foxbats abzufangen und zu zerstören, in Tel Aviv und Washington ernsthafte Fragen über die Fähigkeit westlicher Flugzeuge auf, gegen das bis dahin als gefährlichste sowjetische Flugzeug geltende Flugzeug vorzugehen.

Die Fotoaufklärungsflüge der MiG-25R stellten eine erhebliche Eskalation dar, die zum Oktoberkrieg 1973 und der kurzen diplomatischen Konfrontation der Supermächte über eine mögliche sowjetische Intervention zugunsten der eingekesselten Dritten Armee Ägyptens führte.

Dank der MiG-25 mussten westliche Militärführer die sowjetische Luftaufklärung erstmals ernst nehmen.

Jahrzehntelang konnten sich nur wenige Nationen die ausreichend großen und ebenso teuren Flugzeuge leisten, die für die routinemäßige Kommunikation und elektronische Informationsbeschaffung erforderlich waren.

Dies änderte sich mit der Verfügbarkeit kleinerer Sensoren und bordeigener Analysatoren sowie dem geringeren Bedarf an mehreren Bedienern.

Für die frühere sperrigere Ausrüstung war ein großes viermotoriges Flugzeug wie die RC-135 erforderlich.

Mit der Einführung kleinerer Technologien können sich nun endlich fast alle Nationen ein „günstiges Spionageflugzeug“ in Form eines umgebauten Geschäftsreiseflugzeugs leisten.

Dies führte zur Beschaffung und Umrüstung von Varianten großer zweimotoriger Geschäftsreiseflugzeuge oder Regionalflugzeuge wie der Gulfstream IV (von Schweden eingesetzt), der G550 Nahshons (von Israel eingesetzt) und der Bombardier Global Express Sentinel R1s (von Großbritannien eingesetzt).

Selbst die Vereinigten Staaten mit ihrem riesigen Verteidigungshaushalt prüfen den Einsatz von Geschäftsreiseflugzeugen als Ersatz für ihre alternde Flotte von RC-135.

Aufgrund ihres ursprünglichen Verwendungszwecks sind Geschäftsreiseflugzeuge in der Regel relativ schnell und haben eine große Reichweite.

Sie fliegen auch hoch – in der Regel weit über der Reiseflughöhe von Verkehrsflugzeugen. Außerdem sind sie viel einfacher und kostengünstiger zu warten als große viermotorige Flugzeuge.

Das Frachtflugzeug C-97 wurde aus dem Bomber B-29 abgeleitet. Eine Handvoll von ihnen wurde mit äußerst diskreten Nachrichtensystemen ausgestattet und jahrelang in aller Öffentlichkeit eingesetzt. Genau das war die Absicht der US-Luftwaffe.

Anfang der 1950er-Jahre installierte eine wenig bekannte Organisation namens Big Safari in Texas eine leistungsstarke BIG-BERTHA-Kamera in einer C-97.

Durch den geschickten Einsatz von Spiegeln und die meisterhafte Tarnung des Äußeren des Flugzeugs war es innen und außen nicht von anderen Transportflugzeugen zu unterscheiden.

Das Flugzeug war auf der Rhein-Main Air Base in Westdeutschland stationiert und begann schnell damit, hochwertige Bilder von sowjetischen und ostdeutschen Streitkräften entlang der Grenze zu machen.

Obwohl es auf eine Flughöhe von 3000 Metern beschränkt war, flog es regelmäßig entlang der drei Luftkorridore aus dem Westen nach Berlin.

Trotz ihres harmlosen Aussehens waren sich die Sowjets ihrer geheimen Rolle durchaus bewusst; dennoch dauerte die Einsatzzeit der C-97 als Spionageflugzeug fast 25 Jahre.

Big Safari sollte zum weltweit größten und erfolgreichsten Unternehmen für die Umrüstung von Flugzeugen zu Spionageflugzeugen werden.

Dieses Flugzeug der US-Marine ist die Spionageversion der P-3, die für die U-Boot-Abwehr eingesetzt wird. 1963 suchte die CIA nach einem Ersatz für ihre RB-69, die für verdeckte Aufklärungs- und Infiltrationsmissionen in Europa und China eingesetzt wurden.

Bis 1964 wurden drei P-3 für die elektronische Aufklärung umgerüstet. Dabei handelt es sich um die Informationsbeschaffung durch elektronische Sensoren. Der Zweck besteht oft darin, die Fähigkeiten eines Ziels zu bewerten, z. B. den Standort und die Art einer Radaranlage.

Später wurden sie 1966 an eine geheime Staffel übergeben, die von Taiwan betrieben wurde. Berichten zufolge waren sie mit AIM-9 Sidewinder-Raketen zur Selbstverteidigung ausgestattet und flogen Signalerfassungsmissionen vor der Küste der Volksrepublik China (VRC).

Schließlich wurden diese an die US-Marine zurückgegeben und gehörten Ende der 1960er Jahre zur kleinen EP-3-Flotte, die in Verbindung mit EA-3 und EC-121 operierte. Diese Missionen, die bis heute andauern, konzentrieren sich hauptsächlich auf maritime Operationen und Einsätze in Küstennähe, die für die US-Marine von Interesse sind.

Die wohl berühmteste EP-3 ist diejenige, die im April 2001 von einem Piloten einer PRC Shenyang J-8 während eines peripheren Einsatzes getroffen wurde und auf der Insel Hainan notlanden musste.

Das Flugzeug und sein geheimer Inhalt wurden von den Chinesen untersucht und es wurden anscheinend einige bemerkenswerte Entdeckungen gemacht, aber die Besatzung und das Flugzeug wurden schließlich alle zurückgeführt.

Die EP-3 ist zur Hauptstütze der Bemühungen der US-Marine um die Sammlung von Informationen über die Langstrecken in Friedenszeiten geworden.

Als die US-Marine während der Etatdebatten der 1950er Jahre ihre Rolle bei der Durchführung von Nuklearschlägen von Flugzeugträgern aus ausbauen wollte, wurde die Douglas A3D als zweimotoriger „schwerer“ Bomber entwickelt. Bald jedoch führte dieses relativ große Flugzeug elektronische Aufklärungsmissionen durch.

Dies erwies sich als besonders wertvoll, da einige der wertvollsten Informationen der sowjetischen Marine nur während kurzer Zeiträume verfügbar waren, in denen die sowjetische Marine weit entfernt von ihren Heimatgewässern operierte.

Der Start einer EA-3 (und RA-3-Varianten) von einer nahe gelegenen Trägergruppe lieferte oft die neuesten Daten über neue Bordraketen und Radargeräte. Mehrere EA-3-Flugzeuge sammelten auch Telemetrie- und Kommunikationsinformationen im Zusammenhang mit sowjetischen Tests ballistischer Raketen.

Als die VQ-2 1991 ihre letzte EA-3 ausmusterte, hatte sie mehr als drei Jahrzehnte maritime Aufklärung und periphere elektronische Aufklärung gesammelt.

Propellergetriebene RB-50 und RB-36 waren anfällig für sowjetische MiG-15, sodass die US-Luftwaffe ihre Hoffnungen auf die schnelle B-47 setzte, einen hoch fliegenden Jet.

Der erste Überflug der UdSSR war eine fotografische Aufklärungsmission der B-47B über der Halbinsel Tschukotka im Oktober 1952, die die Aufmerksamkeit der MiGs auf sich zog. Ein weiterer Überflug wurde von Dutzenden MiG-15 und MiG-17 verfolgt, bevor sie sicher nach Großbritannien zurückkehrten.

Der bedeutendste Überflug der RB-47 über die UdSSR war eine Serie Anfang 1956. Von Grönland aus führten 20 mit Fotoaufklärungsgeräten ausgestattete RB-47E, mit Seitenradargeräten ausgestattete RB-47E und mit elektronischen Aufklärungsgeräten ausgestattete RB-47H 156 Tiefflüge über der UdSSR durch. Erstaunlicherweise wurde keines abgeschossen.

Zwischen 1956 und 1967 flogen RB-47 täglich Tausende von Routineflügen von Stützpunkten in den USA, England, Japan und der Türkei aus, bei denen die Routen und Verfahren festgelegt und validiert wurden, die das amerikanische Strategic Air Command und sein Nachfolger Air Combat Command bis heute verwenden.

Sie war wirklich der Pionier der friedlichen Luftaufklärung im Kalten Krieg.

Die English Electric Canberra war ein Meister der frühen Aufklärungsflüge mit Düsentriebwerken. Die Canberra PR.3 war angeblich das erste speziell für die britische Royal Air Force (RAF) gebaute Fotoaufklärungsflugzeug und wurde 1952 in Dienst gestellt.

Im darauffolgenden Jahr flog sie bereits elektronische Aufklärungsmissionen von Westdeutschland aus über der Ostsee und vom Irak aus über dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer.

Eine Handvoll dieser Flugzeuge, die von Martin in den Vereinigten Staaten als RB-57A in Lizenz gebaut wurden, führten Überflüge in großer Höhe über die UdSSR, die VR China und Nordkorea durch.

Zu den weiteren Missionen gehörten Einsätze über der Ostsee und Flüge aus der Türkei. Taiwan setzte RB-57D für Überflüge über China ein. Der Verlust eines dieser Flugzeuge im Oktober 1959 gilt als das erste Flugzeug, das von einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen wurde – eine Lektion, die erst sechs Monate später über der UdSSR vollständig verstanden wurde, wie wir sehen werden.

Die Canberra wurde weiter zur RB-57F modifiziert und sammelte elektronische und fotografische Informationen sowie Partikelproben, um nukleare Tests in der Atmosphäre zu erkennen.

Schweden und Pakistan gehörten zu den Ländern, die die Canberra oder RB-57 für Aufklärungsmissionen in Friedenszeiten einsetzten. Die RB-57F in Pakistan überwachten auch sowjetische Tests ballistischer Raketen im Auftrag der USA.

Am 1. Mai 1960 wurde eine US-amerikanische U-2-Aufklärungsdrohne über der Sowjetunion abgeschossen und der Pilot Francis Gary Powers gefangen genommen. Es war klar, dass ein Flug in großer Höhe nicht mehr ausreichte, um ein Flugzeug vor der Luftabwehr zu schützen.

Die nächste Generation von Spionageflugzeugen würde eine extrem hohe Geschwindigkeit (über Mach 3) und ein gewisses Maß an Radar-Tarnung erfordern. Die Tarnkappentechnologie verringert die Entfernung und die Leichtigkeit, mit der ein feindliches Radar ein Flugzeug erkennen kann.

Laut Blackbird-Pilot BC Thomas „würde uns unser Vorteil dank Tarnkappentechnik, Geschwindigkeit, Flughöhe, Sensorbetrieb und Verteidigungssystemen zu jedem Zeitpunkt an jedem Ort der Erde sein lassen, ohne uns allzu große Sorgen machen zu müssen, abgeschossen zu werden.

Und die Bilder waren gut. Wie kann man ein besseres Aufklärungsflugzeug als dieses bekommen?“

Lockheeds SR-71 war – und ist – das ultimative Flugzeug, das als Spionageflugzeug eingesetzt wurde. Schauen Sie sich diese Qualifikationen an: Mach 3+ in 24.000 Metern Höhe, exotischer Treibstoff, Raumanzüge, schwarz, rätselhaft, kleine Flotte (32) und ein Publikumsliebling.

Und es sieht, ehrlich gesagt, herrlich unheimlich aus – obwohl es völlig unbewaffnet ist.

Die RC-135 ist von dem Tankflugzeug C-135 abgeleitet und hat nicht das exotische Aussehen einiger anderer Flugzeuge auf dieser Liste. Man könnte die RC-135 leicht mit einem Passagierflugzeug verwechseln, aber die RC-135 ist eines der wichtigsten Aufklärungsflugzeuge der Welt.

Das Flugzeug ist ein Veteran, der seit 1961 im Einsatz ist. Die RC-135 ist aufgrund ihrer Größe und Ausdauer in der Lage, fast jeden Ort der Welt anzufliegen und sowohl eine hochentwickelte Aufklärungsausrüstung als auch die Besatzung für den Betrieb mitzuführen.

Obwohl nur 32 RC-135 gebaut wurden, gibt es eine verwirrende Vielzahl von Varianten für Spezialmissionen.

RC-135 werden für drei verschiedene Missionen eingesetzt, wobei die RIVET-JOINT-Version die bekannteste ist – sie dient der elektronischen und kommunikationsbezogenen Aufklärung.

Die COBRA BALL Ss konzentrieren sich auf Mess- und Signaturinformationen, d. h. die Erkennung, Verfolgung, Identifizierung oder Beschreibung der Signaturen (unverwechselbare Merkmale) von festen oder dynamischen Zielquellen.

Dies umfasst häufig Radar, akustische Informationen und nuklear-chemische und biologische Informationen. Kommunikationsaufklärungsflugzeuge sammeln Informationen aus der Kommunikation, einschließlich Funkverkehr und Telefongesprächen.

Die Lockheed U-2 führt seit 1956 Aufklärungsmissionen durch, was bedeutet, dass sie allein aufgrund ihres Alters einen Platz auf dieser Liste verdient hätte. Aber die U-2 ist mehr als nur ehrwürdig, sie ist auch eine Maschine mit brillanter Leistung und von enormer historischer Bedeutung.

Gegen die Luftverteidigung der 1950er Jahre mussten Flugzeuge immer höher fliegen, und der Betrieb in der dünnen Luft solcher Höhen erfordert einen massiven Flügel.

Die U-2, die vom US-amerikanischen Flugzeugkonstrukteur Kelly Johnson entworfen wurde, übernahm viele Merkmale des F-104-Jägers, ersetzte jedoch die berühmten winzigen Tragflächen der F-104 durch riesige segelartige Tragflächen.

Abgesehen davon, dass die U-2 noch heute fliegt, ist sie wohl das Spionageflugzeug mit der größten Wirkung.

Bilder von Überflügen der UdSSR untersuchten die Frage der „Raketenlücke“, und Missionen über dem Nahen Osten im Jahr 1956 warnten die USA vor der bevorstehenden Suezkrise und versicherten Präsident Dwight Eisenhower, dass die Sowjets keine Truppen nach Syrien verlegten, um auf die französisch-britisch-israelische Invasion zu reagieren.

Eine U-2 machte die Fotos, die Präsident John F. Kennedy die sowjetischen Atomraketen auf Kuba vor der Krise von 1962 zeigten. Der Verlust der U-2 und des Piloten Rudolf Anderson durch eine kubanische Boden-Luft-Rakete brachte die globalen nuklearen Spannungen dann an den Rand des Zusammenbruchs. China schoss vier taiwanesische U-2-Flugzeuge im andauernden Streit um die Unabhängigkeit ab.

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